Historie


Historie

Zur Geschichte des „Seepavillon“
17.07.1916 – Amtmann Abendroth begrüßt nach der Gründung des Seebades den ersten Gast im Badehaus an der Alten Liebe.

Wo heute Donner’s Seepavillon steht, erhob sich vor 165 Jahren das erste Badehaus des Seebades Cuxhaven. Auf seiner Schwelle begrüßte der Gründer des Bades, Amtmann Amandus Augustus Abendroth, am 17.07.1816 den ersten Gast. Das Haus brannte 1823 nieder.

Im Auf und Ab der Geschichte des Seebades, das heute ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad ist, gibt es einen ruhenden Pol: den Seepavillon an der Alten Liebe. In seinem Schicksal spiegelt sich die Entwicklung des Bades wieder. Hier stand das erste Badehaus. Abendroth hatte einen großen Teil seines Privatvermögens geopfert, um es errichten zu können. Als er 1821 nach Hamburg zurückkehrte, um dort als Polizeiherr zu wirken, übergab er den Betrieb an der Alten Liebe einer privaten Gesellschaft. Sie musste ohne staatliche Subventionen (und ohne die Anziehungskraft der faszinierenden Persönlichkeit Abendroths) arbeiten. Sie war so finanzschwach, dass nicht einmal die Feuerversicherung gezahlt wurde. Als daher in der Nacht zum 1. Mai 1823 das Badehaus in Flammen aufging, stand man vor dem Nichts.

Und wieder bewährte sich Abendroth als Retter des Seebades. Er rief in Hamburg zu einer Geldsammlung auf, die einen großen Teil der Mittel für einen Neubau erbrachte. Schon am 01.07.1824 stand das zweite Badehaus zum Empfang der Gäste bereit.

Das zweite Badehaus, auf den Ruinen des alten 1824 errichtet, wurde bei der Sturmflut im Februar 1825 beschädigt und ging 1862 ebenfalls in Flammen auf. Ihm folgte der „Seepavillon“, der mehrfach sein Gesicht wechselte.

Doch die Atempause war nur kurz. In der Nacht zum 04.02.1825 brachen unter einer gewaltigen Sturmflut die Deiche. Viele Menschen ertranken. Das Badehaus konnte zwar gerettet werden, aber sein Fundament war schwer beschädigt und die Gartenanlagen waren zerstört. Wieder half Hamburg mit großartigen Geldsammlungen, doch gegen das Marschenfieber war kein Kraut gewachsen. Das Trinkwasser war verdorben, das Land weithin mit Brackwasser bedeckt, ein unerträglicher Geruch von faulenden Seetieren lagerte über der Gegend, der Boden trug keine Ernte. Bis 1830 wütete die Seuche und ließ das Land zwischen Elbe und Weser veröden.

Erst dann wieder sah das Badehaus an der Alten Liebe die ersten Kurgäste.

Inzwischen hatte der Hotelier August Dolle, der seit 1835 auf dem Gelände der ehemaligen Beckmannwerft sein Hotel „Belvedere“ betrieb und dort auch kalte und warme Seebäder verabreichte, dieses zweite Badehaus an der Alten Liebe übernommen. Er verpachtete es in diesem Jahre an einen Herrn Linsen.

1847 ließ dieser das Badehaus um 16 Zimmer vergrößern. Es wurde damit zweistöckig und mag so ausgesehen haben, wie die Lithographie con Ch. Fuchs es uns hinter dem Leuchtturm aus dem Jahre 1803 zeigt.

Nachdem es am 01.05.1859 von August Glocke übernommen worden war brannte auch das 2. Badehaus am 11.04.1862 ab.

Danach entstand an der gleichen Stelle Dölles „Seepavillon“. Er wurde am 10.04.1863 eingeweiht. Dieser im Jahre 1863 „wie ein Phönix aus der Asche“ erstandene „Seepavillon“ wird als ein rundlicher Raum beschrieben, der nach außen von allen Seiten offen war und zwecks Windschutz über ein paar angebaute Nischen verfügte. Stallungen für Pferd und Wagen waren damals ebenfalls vorhanden, was damals genau so wichtig war wie heute ein Parkplatz.

Aus den Fenstern des zeltartigen Pavillons und den davor liegenden windgeschützten Nischen hatten die Besucher einen Rundblick über die Elbe.

Die Pächter des „Seepavillons“ haben in der Folgezeit häufig gewechselt. Sie waren im Grunde Angestellte der Cuxhavener Badegesellschaften (des Badevereins von 1832 bzw. der Cuxhavener Bade-AG von 1882), und ihre Um- und Anbauten bedurften der Genehmigung des Herrn Amtmannes auf dem Hause Ritzebüttel. Dahinter stand der Besitzer des Staatsgrundes, die Finantdeputation des Hamburger Senats.

Frau Erath hat das Haus nur wenige Jahre bewirtschaftet. Mit dem 01.10.1884 ging es an H. Feldhusen (bereits mit dem Bäderanbau) über und am 16.03.1905 an Holm-Balsen.

Nur ein Jahr dauerte jeweils eine Zwischenpacht von Albert Urbach und E. Piller. Unter Feldhusen und Holm-Balsen wurde der „Seepavillon“ weiter ausgebaut (bis 1908).

Eine Aufnahme des „Seepavillon“ aus dem Jahre 1898 zeigt bereits den Verandenanbau über der Seeterrasse (Feldhusen), der von seinem Nachfolger Holm-Balsen nach Osten (ebenfalls mit Glasfenstern) geschlossen wurde.

Der „Seepavillon“ mit der Warm-Badeanstalt um 1900. In dieser Zeit gehörte es zum guten Ton, im „Seepavillon“ zu verkehren.

Doch dann gab es Schwierigkeiten um die weitere Bewirtschaftung des Hauses zwischen der Stadt Cuxhaven und dem Grundstücksbesitzer, der Finanzdeputation in Hamburg. Diese hatte dem derzeitigen Pächter Holm-Balsen gekündigt. Die Stadt Cuxhaven wollte nunmehr den „Seepavillon“ mit dem Badehaus kaufen (gem. Ratsbeschluss vom 22.11.1909). Die Hamburger Landherrenschaft für Ritzebüttel lehnte den Kauf jedoch ab, und die Finanzdeputation schrieb den Platz zur Vermietung in der Anzeige im Cuxhavener Tageblatt vom 06.07.1910 aus.

Den Zuschlag erhielt G. Holland, der am 30.07.1910 im I.Stock des Warmbadehauses das Cafe „Atlantic“ eröffnete.

Das dauerte jedoch nicht lange, denn schon nach einem Jahr, am 30.04.1911 übernahm J.C. Osterwoldt den „Seepavillon“, ließ ihn im Herbst desselben Jahres abbrechen und kaufte für rund 25.000 Mark im Dezember 1913 den Neubau.

Am 19.09.1934 übernahmen Joseph Donner und seine Frau Liska den „Seepavillon“ von der Witwe Osterwoldt. Seitdem sind Stetigkeit und Aufbau in die Geschichte des Hauses gekommen.

Dabei musste die „Bastion“ Seepavillon gelegentlich Sturmfluten und Eisgang trotzen und ihr Besitzer manche schwierige wirtschaftliche Zeiten überwinden.

Aber zunächst ging Joseph Donner an Werk; an einen Umbau des Restaurants im Mittel der Anlage, mit dem er den Cuxhavener Architekten Noris beauftragte. Der gestaltete eine altdeutsche Gaststätte. Sie wurde zu Weihnachten 1934 eingeweiht und im „Cuaxhavner Tageblatt“ lobend beschrieben.

Zwei Jahre später hat Joseph Donner seine bei der Einweihung der Gaststätte Weihnachten 1934 ausgesprochenen Absicht, die Veranda auszubauen und einen größeren Saal zu schaffen, ausgeführt. Am 21.11.1936 erscheinen Anzeige und Bericht im „Cuxhavener Tageblatt“.

Nach dem 2. Weltkriege war das Haus von 1945 bis 1947 von der englischen Besatzungsmacht besetzt.

Am 27.03.1950 starb der Senior der Familie Donner, Josef Donner. Seine Ausbaupläne wurden jedoch von seiner Witwe Liska und den beiden Söhnen Alfred und Günter zu weiterer Beliebtheit geführt. So entstand 1952 die „Seeterrasse“ an der Nordwestseite, die am 10.05.1951 eröffnet wurde.

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